Startseite Praxis Therapien Zusatzleistungen Kontakt © 2015-2021 Praxis für Logopädie Karsten von Schwanewede - designed by Kirchhoff & Consultants
Gesichtslähmung (Facialisparese) Unter einer Facialislähmung oder Facialisparese (Gesichtslähmung) versteht man eine Funktionsstörung des Nervus facialis (VII. Hirnnerv) mit Lähmung vor allem der mimischen Gesichtsmuskulatur sowie der anderen von diesem Nerv versorgten Muskeln und Drüsen. Nicht betroffen von der Lähmung ist die Kaumuskulatur, da sie vom Nervus trigeminus versorgt wird. Eine Fazialisparese tritt meist einseitig auf. Herkömmlich wird die Gesichtslähmung vom peripheren Typ („periphere Facialisparese“) von der Gesichtslähmung vom zentralen Typ („zentrale faziale Parese“) unterschieden. Bei der peripheren Facialis- parese handelt es sich um eine Schädigung des Facialisnervs, bei einer zentralen Facialis- parese um eine Schädigung der Nervenzellen innerhalb des Gehirns. Logopädische Therapiezielsetzung Die Logopädie von Schwanewede erarbeitet mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan mit dem Ziel, die Reaktiverung des Nervens und damit der mimischen Muskulatur zu unterstützen und zu fördern. Ergänzend zur konservativen Therapie mit Medikamenten und Maßnahmen zum Schutz des Auges ist die frühzeitige logopädische Behandlung sehr wichtig. Hierzu werden unter anderem mimische Übungen mit symmetrischen Bewegungsabläufen ausgeführt, um den den Muskeltonus zu verbessern bzw. zu erhalten. Maßnahmen zur gezielten Ansteuerung des Nerven sollen einer langfristigen Athrophie vorbeugen und so zu einer Reaktivierung beitragen. Unsere umfassenden Erfahrungen zeigen, dass Geduld und Ausdauer einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellen. Tägliche Übungen und regelmäßige gemeinsame Therapiesitzungen sind entscheidend, langfristige Erfolge zu erzielen. Sprechen Sie uns bitte an, wir unterstützen Sie gern!  Ursachen der peripheren Facialisparese In etwa 75 % der Fälle ist die Ursache unbekannt (daher auch idiopathische Fazialisparese genannt; auch Bell'sche Parese). Die idiopathische Fazialisparese ist mit etwa 25 neuen Erkrankungsfällen pro 100 000 Personen im Jahr die häufigste Hirnnervenerkrankung. Die lokale Reaktivierung einer Infektion mit dem Herpes- simplex-Virus vom Typ 1 ist vermutlich für die meisten Fälle einer idiopathischen Fazialisparese verantwortlich. Durch entzündliche Prozesse im Rahmen einer solchen Infektion kommt es zu einer Schwellung des Nervs im knöchernen Fazialiskanal, wodurch die Funktion des Nervs gestört wird. Das Ausmaß und die Dauer der Schädigung bestimmen den Grad der Schwäche der mimischen Muskulatur. Bei etwa 80 % der Patienten kommt es im Verlauf von 3–8 Wochen zu einer völligen Wiederherstellung der Funktion des Nervs. In etwa 25 % der Fälle liegt der Fazialisparese eine bekannte Ursache zu Grunde. Hierzu zählen Infektionen, bei denen ein Erregernachweis gelingt, sowie Verletzungen, Tumoren, Autoimmunkrankheiten und angeborene Fehlbildungen. Allgemein ist in diesen Fällen die Prognose der Lähmung meist schlechter und die Erholung der Funktion dauert in der Regel länger. Viele Krankheitserreger, sowohl Viren als auch Bakterien, können eine Fazialisparese verursachen. Eine Fazialisparese kann im Rahmen einer Reaktivierung des Windpockenvirus (Varicella-Zoster-Virus) im Rahmen eines Zoster oticus entstehen und wird dann als Ramsay-Hunt-Syndrom bezeichnet. Auch der Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Epstein-Barr-Virus) sowie das HI-Virus können eine Fazialisparese verursachen. Sie kann auch im Rahmen bakterieller Infektionen wie der Tuberkulose, der Neuroborreliose oder der Neurolues (einer neurologischen Manifestation der Syphilis) entstehen. Infektionen und Entzündungen im Bereich der Ohren wie die akute Mittelohrentzündung oder eine Labyrinthitis und Mastoiditis (knöcherne Strukturen im Bereich der Ohren) können ebenfalls Ursache sein. Eine beidseitige Fazialisparese (Diplegia facialis) kommt häufig bei dem Guillain- Barré-Syndrom, einer Autoimmunkrankheit des Nervensystems, sowie bei der durch Zecken übertragenen Neuroborreliose vor. Das Heerfordt-Syndrom ist mit der Autoimmunkrankheit Sarkoidose assoziiert und kann zu beidseitigen wiederkehrenden Gesichtslähmungen führen. Ein weiteres vermutlich durch das Immunsystem vermitteltes Krankheitsbild ist das Melkersson-Rosenthal-Syndrom. Auch hier kann es mehrmals zu beidseitigen Gesichtslähmungen kommen. Ferner gibt es seltene Syndrome wie das Carey-Fineman-Ziter-Syndrom. Hinsichtlich Verletzungen, die zu einer Schädigung des Fazialisnervs führen können, kommen Längs- und Querbrüche des Felsenbeins und Schnittverletzungen im seitlichen Gesichtsbereich in Frage. Auch im Rahmen ärztlicher Eingriffe (beispielsweise bei Operationen) kann es zu Fazialisparesen kommen (iatrogene Ursache). Tumoren können durch ihr Wachstum den Fazialisnerv schädigen. In Frage kommen das Akustikusneurinom, Tumoren der Ohrspeicheldrüse sowie das Cholesteatom. Eine Streuung von Tumorzellen in die Hirnhäute (Meningeosis neoplastica) kann auch zu einer Fazialisparese führen und ist mit einer schlechten Prognose verbunden. Als Moebius-Syndrom wird eine angeborene beidseitige Gesichtslähmung mit zusätzlichen Störungen der Augenbewegungen (Abduzensparese) bezeichnet Ursachen der zentralen Facialisparese Die häufig verwendete Bezeichnung „zentrale Fazialisparese“ ist missverständlich, da bei einer zentral bedingten Lähmung der mimischen Muskulatur keine Schädigung des Fazialisnervs besteht. Die neurologisch bevorzugte Bezeichnung einer Gesichtslähmung vom zentralen Typ lautet „zentrale faziale Parese.“ Ursache einer zentralen fazialen Parese ist eine Schädigung der Nervenzellen, die von der motorischen Großhirnrinde (Gyrus praecentralis) zum Kerngebiet des Fazialisnervs im Hirnstamm verlaufen. Diese Nervenzellen werden auch als erste Motoneurone bezeichnet. Sie vermitteln die Informationen für Willkürbewegungen der mimischen Muskulatur an die zweiten Motoneurone, die in ihrer Gesamtheit den Fazialisnerv ausmachen. Die Zellleiber dieser zweiten Motoneurone bilden den Kern (lat. nucleus) des Fazialisnervs im Hirnstamm. Daher wird eine zentrale faziale Parese gelegentlich auch als „supranukleäre“ Parese bezeichnet. Die ersten Motoneurone kreuzen auf ihrem Weg zum Hirnstamm die Seiten, so dass der Kern des linken Fazialisnervs Informationen aus der rechten Großhirnrinde erhält und umgekehrt. Hiervon abweichend erhalten die zweiten Motoneurone, die die mimische Muskulatur der oberen Gesichtspartien versorgen, Informationen aus beiden Gehirnhälften. Aufgrund dieser neuronalen Verschaltung kommt es beispielsweise bei einer Schädigung der linken motorischen Großhirnrinde (Gyrus praecentralis) zu einer Schwäche der mimischen Muskulatur der rechten Gesichtshälfte mit Aussparung der Stirnmuskulatur und des Lidschlusses. Selten kann es bei einer zentralen fazialen Parese zu einer Dissoziation von Willkürmotorik und automatischer oder emotionaler Motorik kommen. Die Patienten können in diesen Fällen beispielsweise nicht willkürlich oder auf Aufforderung hin die Zähne zeigen. Dies gelingt jedoch, wenn die Patienten spontan lachen oder lächeln. Ursachen für eine zentrale faziale Parese sind beispielsweise Schlaganfälle (Hirninfarkte oder Blutungen), Tumoren des Gehirns oder entzündliche Erkrankungen des Gehirns wie die Multiple Sklerose Symptome einer Facialisparese In Abhängigkeit der Ausprägung können folgende Symptome auftreten: unvollständige oder vollständige Lähmung der mimischen Muskulatur einer Seite daraus resultierende, charakteristische Gesichtsasymmetrie die Stirn auf der betroffenen Seite ist glatter und kann nicht gerunzelt werden der Lidschluss ist nicht oder nur unvollständig möglich, die Lidspalte ist weiter als auf der gesunde Seite beim Schließen des Auges dreht sich der Bulbus nach oben (Bell´sches Phänomen) das Auge der betroffenen Seite tränt durch die ständige Reizung der Bindehaut aufgrund des inkompletten Lidschlusses (Gefahr von Ausstrocknung, Entzündungen und langfristigen Schädigungen der Hornhaut) die Nasolabialfalte ist schwächer ausgeprägt und die Mittellinie der Lippen zur gesunden Seite verschoben der betroffene Mundwinkel hängt und es liegt ein inkompletter oder schwacher Mundschluss vor hierdurch ist ein Austritt von Flüssigkeiten und Speichel möglich es ist nicht möglich die Lippen zu spitzen oder aufeinander zu pressen Quelle: Dieser Artikel basiert auf einem Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-  Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Bei Wikipedia ist eine   Liste der Autoren verfügbar.
Startseite  >  Therapien  >  für Erwachsene  >  Gesichtlähmung (Facialisparese)
Praxis für Logopädie Karsten von Schwanewede Abelmannstr. 34 30519 Hannover-Döhren
Rufen Sie uns an! 0511 / 98 59 284
Wir sind für Sie da Mo.-Fr. nach Vereinbarung
oder
Wir freuen uns auf Ihren Kontakt